Der Reit- und Fahrverein Zollenreute e.V.

 

Ein Verein mit Ambitionen und Niveau

Im Jahr 2000 wurde der Reit- und Fahrverein Zollenreute-Aulendorf 75 Jahre alt.

Während in den Gründerjahren Zucht und Freizeitsport im Vordergrund standen, bietet der Verein heute zwar auch noch solche Möglichkeiten, stellt sich aber gleichzeitig mit einem renommierten Dressurturnier zu Pfingsten den dabei anstehenden Herausforderungen.

Die Entwicklung zu einem modernen Reitverein brachte auch entsprechende Erfolge einzelner Reiter mit sich. Als Erfolge von Einzelreitern darf man hier die mehrfache Teilnahme von Hadwig Meyer bei deutschen Military-Meisterschaften betrachten. Wie sie ist Michael Pfleiderer sowohl bei Deutschen wie bei Württembergischen Military-Meisterschaften geritten. Er vertrat Deutschland auch offiziell zweimal auf internationalen Turnieren in der Schweiz und in der Tschechoslowakei. Erfolgreiche Einzelreiterinnen waren auch die Geschwister Christel und Karin Deuringer.

Sie nahmen mehrmals an Württembergischen Meisterschaften in Springen und Dressur teil. Christel D. kann dabei auf zahlreiche M/A-Siege und Platzierungen, Karin D. auf ca. 40 Platzierungen in S-Springen zurück blicken. Bis zum Jahr 2000 war Pia Raisin die erfolgreichste Reiterin des Vereins. Ihr gelangen Dutzende A- und L-Platzierungen und Siege und gelegentlich auch Erfolge in der Klasse M.

Als Fahrer war Heinrich Bentele der erfolgreichste Sportler des Vereins. Mit seinem Zweiergespann war er in den 70er Jahren einmal Kreismeister, mehrmals Teilnehmer an Württembergischen Meisterschaften und hat sogar einmal Deutschland auf einem internationalen Turnier in der Schweiz als Platzierter vertreten. Mit einer Mannschaft war der Verein bei der Landesstandarte im Military-Reiten in Leonberg erfolgreich. Erwin Sonntag, Michael Pfleiderer, Siegfried Leser und Matthias Roth heißen die Sieger.

Zwei Jugendmannschaften des Vereins machten auch auf sich aufmerksam. In den 80er Jahren waren es die jugendlichen Vielseitigkeitsreiter Oliver Selzle, Margit Roth und Mark Hinkelmann, die als Landessieger den Landeswimpel der Military-Reiter erringen konnten.

Aber der Verein schickt nicht nur Reiter auf fremde Turniere, sondern hat sich auch durch eigene Turniere einen Namen gemacht. So wurde eine Baden-Württembergische Meisterschaft im Military-Reiten und Fahrmeisterschaften im Vierer-Zug in Zollenreute abgehalten. Im Jahre 1996 hat sich der Verein dann auf ein Dressurturnier zu Pfingsten vorbereitet. Dabei lockte dieses Turnier bereits zweimal den Olympiasieger Martin Schaudt, da bei diesem Turnier auch Prüfungen mit internationalem Niveau ausgeschrieben sind.


Neuanfang nach dem Krieg

Zur Zeit seiner Gründung war der Zollenreuter Verein einer der wenigen Reitvereine im Schwäbischen Oberland.

1925: Unter dem Vorsitz von Josef Günther und der Anleitung des Reitlehrers Emil Bucher findet sich auf dem Lorenhof in Esbach eine Gruppe von einem Dutzend Reiterkameraden zusammen, die mit Selbstgezüchteten Warmblutpferden Freizeitsport betreiben, sich aber auch erfolgreich auf kleineren Turnieren zeigen.

1939: Der Zweite Weltkrieg setzt diesen Anfängen ein Ende: Teilweise werden aus Reitern Soldaten, teilweise aus ihren Pferden Armeepferde.

1961: Der Reit- und Fahrbetrieb wird wieder ins Leben gerufen. Fritz Strasser als vorsitzender und Hermann Günther als Reitlehrer lassen den Reitsport auf dem Lorenhof wieder aufleben. Fritz Strasser übergibt 1967 sein Amt an Max Ade.

1971: Dr. Jörg Rapp wird Vorsitzender. In seiner Amtszeit siedelt der Verein von Esbach nach Zollenreute (Wallenreute) über, wo Werner Köberle die sportliche Betreuung übernimmt. Seit den 70er-Jahren gesellt sich zu den Reitern eine Voltigier-Abteilung, die 100 Jugendliche umfasst.

1979: Unter dem Vorsitz von Eugen Selzle geht der Verein den entscheidenden Schritt zu einem modernen Sportverein. Das heutige Reithallengelände wird erworben und eine Reithalle gebaut. Eugen Selzle, Dr. Jörg Rapp, Herbert Hermann, Franz Müller, Kaufmann und Peter Beilharz erbauten mit vielen weiteren Helfern die Reithalle mit integriertem Stall und Vereinsheim.

1990: Unter dem Vorsitzenden Hans Schlegel wird auf dem Reitgelände ein Dressurplatz angelegt.

1998: Ein Zweiter Dressurplatz kommt hinzu.

1999: Die Halle wird durch einen Anbau erweitert.

2000: Der Verein feiert sein 75-jähriges Bestehen.

2002: Nachdem der bisherige Pächter Werner Köberle auf seinem Anwesen eine eigene Reitanlage gebaut hat, ist es Ihm nicht mehr möglich, den Stall des RFV Zollenreute weiterhin zu bewirtschaften. Somit übnimmt im November Oliver Schwalb das Amt des Stallmeisters. Mit seinen zahlreichen Ponys gibt dieser von nun an bei den Reitstunden für Kinder und Erwachsene den Ton an.

2003: Zum ersten Mal wird beim Pfingstturnier ein Grand Prix ausgeschrieben, an dem auch Ulla Salzgeber teilnahm.